Gemeinschafts-Exkursion der Sektionen Luzern und Basel
Angefangen hat alles, als Thomas Bolinger, selber ein Fossiliensammler, mit unserem Ehrenpräsidenten Hans Bürgi an seinem Stand an der Basler Börse ins Gespräch kam. Thomas erzählte, dass es auf seinem Hof auch Fossilien gibt. Ein Wort gab das andere, uns so nahm nach anschliessenden Besuchen vor Ort die Grabungsidee konkrete Formen an. Da aufgrund des Baggereinsatzes etwelche Kosten entstehen werden, nahm Hans mit Marcus Stauffer, Präsident der „Basler“ Kontakt auf. Dieser sagte für die Teilnahme seiner Sektion und die Übernahme der Hälfte der Kosten spontan zu.
Am 17. August war es dann soweit. Die Teilnehmer der Fossiliengrabung Olsberg ob Arisdorf /BL waren zahlreich (26 Luzerner und 15 Basler) und es waren erfreulich viele Jugendliche dabei. Thomas Bolinger hatte auf einem flachen Acker umsichtig alle erdenklichen Vorbereitungen gemacht, um den Fossilienjägern und Sammlern ideale Grabungsbedingungen zu ermöglichen. So waren es vom Parkplatz zur Grabung ein paar wenige Schritte, die oberste Erd- und Gesteinsschicht des Grabungsperimeters bis zum oberen Rand der ca. 1 m dicken fossilienführenden Arietenkalk – Schicht mit dem Bagger freigelegt, separate Zonen für Erd- und Gesteinsablage markiert, Werkzeug bereitgestellt, Bier und Mineralwasser bis hin zum angefeuerten Bratgrill vorbereitet. Auch ein Wassertank für das Reinigen der Funde und das Waschen der dreckigen Hände sowie eine Toilette waren aufgebaut.
Thomas gab uns eine Einführung über die möglichen Funde, die wir in der ca. 190 Millionen Jahre alten Schicht machen könnten und erklärte uns die bestimmenden Fossilien: ca. 30 unterschiedliche zum Teil sehr grosse Ammonitenarten waren bei der wissenschaftlichen Erforschung dieser Fundstelle mit Hilfe von internationalen Spezialisten unterschieden worden.
Nun konnte nach Lust und Laune gegraben werden und schon nach kurzer Zeit kam angesichts der zahlreichen Funde eine veritable Goldgräberstimmung auf. Ammoniten beachtlicher Grösse mit bis 30 cm Durchmesser kamen zum Vorschein. Im Weiteren wurden einige Nautiliden entdeckt, zahlreiche Belemniten, einige Seelilien sowie viele Muscheln freigelegt. Einen besonders schönen Fund machte Severin Trösch (Sohn von Beat), der ein beachtliches „Museumsexemplar“ einer Gryphea fand. Zusammenfassend kann man getrost sagen, dass der Tag für uns Teilnehmer in bester Erinnerung bleiben wird.
Ein grosser Dank für die Gestaltung dieses Erlebnistags geht an den Initianten und Organisator Hans Bürgi sowie an den Präsidenten der „Basler“, Marcus Stauffer, für die Mitorganisation und Kostenbeteiligung und natürlich an Landwirt Thomas Bolinger, für die Realisierung der nicht selbstverständlichen Grabung auf seinem Grundstück.
Text: Dieter Pfaff
Fotos: Peter Sidler