Da warens nur noch fünf.
Bericht Silvia Betschart
Am Mittwochmorgen trafen sich Roland, Bruno, Thomas, Franz und ich im Restaurant Ganterwald am Simplonpass. Nach Anmeldeschluss hatten sich 12 Teilnehmer definitiv angemeldet. Infolge Krankheit, Unfällen und anderen Unpässlichkeiten verringerte sich die Gruppe auf fünf. Erich Schnidrig, Präsident der Walliser, der uns ebenfalls begleiten sollte, kam nur zum Kaffee und erklärte uns, wo wir was finden könnten. Erich hatte sich in der vergangenen Woche einer Meniskusoperation unterziehen müssen.
Mittels Kartenmaterial zeigte er uns die Orte: Bortellücke = Rauchquarze, unter dem Gletscher = Turmaline, über dem Gletscher = Papierspat und südlich des Stausees in den grossen Sturzblöcken den raren Armenit. Nach diesen motivierenden Anregungen machten wir uns schwerbepackt auf den steilen Weg zur Steinualp, wo wir nach einer Rast nach Mineralien Ausschau hielten. Nach 16 Uhr verdunkelte sich der Himmel zusehends. Bei strömendem Regen über zum Teil stotzigem Weg und glitschigen Steinen rauf und runter erreichten wir nach einer Stunde das schützende Dach der Bortelhütte. Ein Highlight auf dem Weg war eine schön gezeichnete Viper, die sich vor Brunos Füssen schnell aus dem Staub machte.
Donnerstag: Das heutige erste Ziel war der Stausee Bortel auf 2460 Meter, den wir bei kühlen Temperaturen auf einen angenehmen Weg nach einer Stunde erreichten. Bruno und Thomas beschlossen bis über den Gletscher hochzusteigen, sie wollten unbedingt Papierspate finden. Wir andern drei zogen über die riesige Geröllhalde rauf und runter mit dem Ziel, unter dem Westgrat in den Felsen unser Glück zu versuchen. Während der Mittagspause genossen wir die wunderschöne Aussicht und von Ferne grüssten uns die frisch verschneiten Gipfel des Bishorns, des Weisshorns und des Zinalrothorns. Trotz eifrigem Suchen versteckten sich die Mineralien. Wie gerne hätten wir eine Sagenitstufe gefunden, auch wenn sie nur ganz klein gewesen wäre. Gegen 18 Uhr trafen Bruno und Thomas ebenfalls wieder bei der Hütte ein. Thomas hatte ein paar Kleinigkeiten gefunden, doch der Papierspat war nicht auffindbar.
Am Freitagmorgen beschlossen Bruno und Thomas, nochmals hochzusteigen und zwar auf die linke Seite des Bortelhornes, um ihr Glück zu versuchen. Roland, Franz und ich entschieden uns, gemütlich zu packen und dann runter ins Tal zu gehen. Wenn wir auch keine Mineralien gefunden haben, wurden wir dafür auf dem Weg mit Preisel- und Wacholderbeeren mehr als entschädigt.
Das Wichtigste: Wir fünf hatten eine wunderschöne Zeit zusammen, wurden von Frau Rubin in der Bortelhütte kulinarisch verwöhnt und wir alle sind gesund heimgekehrt. Zum Schluss herzlichen Dank an Roland und Bruno für die Organisation der Tour.